Als eines der ersten Unternehmen in der Region bezieht Breitling für die Gebäude in Grenchen 100 Prozent Biogas. Das ist kein Zufall: Der traditionsreiche Uhrenhersteller verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie und hat sich hohe Ziele gesetzt.
Bild: Sie setzen ökologische Massnahmen von Breitling um – auch am Standort Grenchen: Stefan Obrenovic, Global Head of Facilities & HSE, und Brice Boissonneault, Sustainability Manager.
Schon seit 140 Jahren steht Breitling für Schweizer Uhrmacherkunst. Als Léon Breitling mit nur 24 Jahren sein erstes Atelier gründete, ahnte er nicht, dass sich daraus eine der weltweit bekanntesten Uhrenmarken entwickeln würde. Das innovative Unternehmen gilt als Erfinder des modernen Chronographen und als Pionier im Bereich der Funktionsuhren für die Navigation. Breitling unterhält weltweit über 260 im Industrieloft-Stil gestaltete Verkaufsstellen. Alle Kollektionen zeichnen sich durch den unverwechselbaren, modernen Retro-Stil der Marke aus.
Bis heute entwirft, entwickelt, montiert und testet das Unternehmen seine Uhren in der Schweiz. Um höchsten Qualitätsansprüchen zu genügen, durchlaufen alle Uhrwerke von Breitling die COSC-Prüfung (Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres).
Klare Nachhaltigkeitsstrategie
Ganz im Sinne des Pioniergeistes ihres Gründers ist Breitling führend in der Branche, wenn es darum geht, Ziele zur CO2-Reduktion festzulegen, die von der Science Based Targets Initiative (SBTi) bestätigt wurden. Der Corporate Net-Zero Standard der SBTi ist der weltweit einzige Rahmen zum Festlegen von Netto-Null-Zielen durch Unternehmen im Einklang mit der Klimawissenschaft.
Breitling verfolgt eine Nachhaltigkeitsstrategie mit fünf Schwerpunkten: Produkt, Planet, Menschen, Fortschritt und Prosperität. Die Ziele orientieren sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der UNO. Eines der Hauptziele: Bis im Jahr 2050 will der Uhrenhersteller seinen CO2-Ausstoss gegenüber 2022 um 90 Prozent reduzieren.
Grosse Solaranlage in Grenchen
Das Engagement von Breitling für eine nachhaltige Entwicklung ist auch in Grenchen sichtbar: Hier hat das Unternehmen vor neun Jahren eine der damals grössten Solaranlagen der Schweiz mit einer beachtlichen Leistung von maximal 800 kWp realisiert. Sie produziert pro Jahr etwa 550’000 bis 600’000 kWh Strom, was dem durchschnittlichen Verbrauch von 150 Vierpersonen-Haushalten entspricht. Die Photovoltaikanlage dient dem Ziel von Breitling, bis 2025 weltweit ausschliesslich auf erneuerbare Energien zu setzen. Zu jenen Zeiten, wenn das Unternehmen seinen Strombedarf in Grenchen nicht mit eigenem Solarstrom decken kann, bezieht es erneuerbaren Strom von der SWG.

Heizen mit 100 Prozent Biogas
Als weiterer wichtiger Schritt hin zu einer erneuerbaren Energieversorgung deckt Breitling den Gasbedarf der drei Gebäude in Grenchen zu 100 Prozent mit regionalem Biogas. Als die SWG das Unternehmen über dieses Angebot informierte, sagte es sofort zu, weil die Nutzung von Biogas seine Nachhaltigkeitsziele unterstützt. Durch den Biogas-Bezug hat es im vergangenen Geschäftsjahr 252 Tonnen CO2 eingespart. Zusätzlich hat Breitling in Grenchen in eine bessere Energieeffizienz investiert, indem zahlreiche Leuchtmittel durch sparsame LED-Leuchten ersetzt wurden.
Gezielte Beschaffung
Genauso wichtig wie erneuerbare Energien und eine hohe Energieeffizienz ist dem Uhrenhersteller die Nachhaltigkeit seiner Produkte. Deren soziale und ökologische Auswirkungen verbessert das Unternehmen durch eine gezielte Beschaffung: Es bezieht Gold aus handwerklicher und kleiner Produktion, im Labor hergestellte Diamanten und recycelte Verpackungen.
Fortschritte transparent aufzeigen
Im jährlichen Nachhaltigkeitsbericht zeigt Breitling auf, welche Fortschritte das Unternehmen bei seinen Zielen macht. Im Sinne der Transparenz liefert es die Zahlen auch jedes Jahr freiwillig an die Non-Profit-Organisation Carbon Disclosure Project. Sie führt die weltweit grösste Datenbank dieser Art und macht das ökologische Engagement von Unternehmen vergleichbar. Breitling verbessert ihr Ergebnis kontinuierlich und hat derzeit die Note B.
Gut vorbereitet auf strengere Vorschriften
Angesichts all dieser Massnahmen stellt sich die Frage: Sind die Mehrkosten für eine ökologische und sozialverträgliche Geschäftstätigkeit auch finanziell tragbar? Wichtig ist für Breitling die Planbarkeit. Indem das Unternehmen laufend in die Nachhaltigkeit investiert, sind die Mehrkosten zu verkraften. Falls in einigen Jahren die gesetzlichen Vorschriften verschärft werden, zum Beispiel im Energiebereich, stellt dies Breitling nicht vor ein finanzielles Problem. Denn bis dann erfüllt das Unternehmen die Vorgaben – oder ist zumindest auf gutem Weg dazu.