Online gamen und streamen, über das Festnetz telefonieren, TV in HD-Qualität geniessen – alles gleichzeitig und ohne Leistungsabfall: Das geht mit Glasfaser. Deshalb baut die GAG ein flächendeckendes Glasfasernetz. Dabei kann sie auch die Netzanlagen der SWG nutzen. So sorgen die beiden Unternehmen dafür, dass Grenchen bald bereit ist für die datenintensive Zukunft.
Glasfasern sind hauchdünn und trotzdem echte Schwerarbeiter: In ihrem Kern aus Quarzglas übertragen sie riesige Mengen an Daten als Lichtsignale. Eine einzige Glasfaser pro Haushalt genügt zum Surfen, Gamen, Fernsehen und Telefonieren – und zwar auch künftig, wenn sich Geschwindigkeiten und Datenmengen weiter erhöhen. Darum zieht die Glasfaser nun auch in die Grenchner Gebäude ein.
Zusammenarbeit von GAG und SWG
Der Ausbau des Glasfasernetzes erfolgt durch die GAG in einer Baukooperation mit Swisscom. Obwohl die GAG viele Kilometer Glasfaserkabel verlegt, will sie die Grenchner Bevölkerung so wenig wie möglich durch Bauarbeiten stören. Hier kommt die SWG ins Spiel: Ihre Stromleitungen verlaufen unterirdisch in Rohren und Kabelschächten. Diese Infrastruktur kann nun auch die GAG für ihre Kabel nutzen. So werden viel weniger offene Baugräben nötig.

«Aus technischer Sicht können Strom- und Glasfaserkabel problemlos nebeneinander in den gleichen Rohranlagen verlegt werden», sagt Andreas Messerli, Leiter Betrieb + Instandhaltung Strom der SWG. «Sie stören sich nicht, da die Glasfasertechnologie mit Lichtimpulsen statt mit elektrischen Signalen funktioniert.» Für die Koordination treffen sich die Fachleute der GAG und der SWG alle zwei Wochen. Unter anderem informiert die SWG über geplante Bauprojekte für Werkleitungen. So kann sich die GAG frühzeitig entscheiden, ob sie sich daran beteiligen will.
Auch die SWG profitiert
Von der Partnerschaft profitiert auch die SWG: Sie kann wichtige Anlagen der Stromversorgung wie Trafostationen ans Glasfasernetz anschliessen und die Datenkommunikation darüber laufen lassen. Das ermöglicht den SWG-Fachleuten zum Beispiel, Betriebszustände und Temperaturmeldungen der Anlagen aus der Ferne auszulesen.
«So erhalten wir in Echtzeit wichtige Informationen zum Zustand der Anlagen und erkennen frühzeitig, wenn sich Werte ausserhalb der Norm bewegen», erklärt Andreas Messerli. «Zudem überlegen wir uns bereits, bei der nächsten Generation von intelligenten Stromzählern die Kommunikation ebenfalls über das Glasfasernetz zu lösen. Die Zusammenarbeit mit der GAG ist eine Win-win-win-Situation. Denn neben den beiden Unternehmen profitiert auch die Bevölkerung davon.»
Hoher Stellenwert für die Region
Grosses Interesse am Ausbau des Glasfasernetzes hat nicht zuletzt die Stadt Grenchen. Einerseits gehören die Anlagen der Telekommunikation zur kritischen Infrastruktur. Mit dem Glasfasernetz erhält Grenchen eine leistungsfähige und besonders zuverlässige Kommunikationstechnologie. Andererseits wertet das neue Netz den Wirtschaftsstandort Grenchen auf. Denn für die fortschreitende Digitalisierung sind viele Unternehmen auf höchste Übertragungskapazitäten angewiesen.
Erste Quartiere bereits erschlossen
Bis Ende 2026 will die GAG das Stadtgebiet komplett mit Glasfaser erschliessen. Dazu wird das Stadtgebiet von Grenchen in Zellen aufgeteilt, die nacheinander ausgebaut werden. Die Arbeiten haben im Frühling 2023 begonnen. Erste Quartiere sind also bereits mit Glasfaser erschlossen und profitieren schon vom neuen High-Speed-Netz.
«Für diese Grenchnerinnen und Grenchner bedeutet das mehr Auswahl», so Marcel Gaggioli, CEO der GAG. «Sie können sich nun für jenen Anbieter und jene Produkte entscheiden, die am besten zu ihren Bedürfnissen passen – ein weiterer grosser Vorteil des Glasfasernetzes.»

Wie blickt er diesem stärkeren Wettbewerb entgegen? «Zuversichtlich. Denn neben unseren attraktiven Produkten punkten wir vor allem mit unserer regionalen Nähe: Wir sind mitten in Grenchen zu Hause. Wenn unsere Kundinnen und Kunden ein Anliegen haben, schauen unsere Fachleute auf Wunsch direkt bei ihnen vorbei. Das ist auch im neuen Glasfaser-Zeitalter ein echter Mehrwert.»
Ein Technologiewechsel mit Weitblick
Das Glasfasernetz löst das bestehende Kabelnetz der GAG ab. Dieses ist ein sogenanntes HFC-Netz – ein Hybrid-Fiber-Coaxial-Netz. Das bedeutet: Auch das jetzige Kabelnetz besteht schon zu einem beträchtlichen Teil aus Glasfaserstrecken. Auf den letzten Metern werden die Daten aber über Kupferkabel in die einzelnen Gebäude transportiert.
«Den heutigen Ansprüchen genügt unser Kabelnetz noch voll und ganz», sagt Marcel Gaggioli. «Unter anderem wegen der Digitalisierung nimmt der Datenverkehr rasch und stark zu. Das bringt unser bestehendes Netz in einigen Jahren an seine Grenzen. Deshalb wird es Zeit für Glasfaser. Damit können wir der datenintensiven Zukunft entspannt entgegensehen.»