Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel der Schweiz. Zu seiner hohen Qualität tragen unter anderem die Schutzzonen rund um Grund- und Quellwasserfassungen bei. Für diese Zonen bestehen strenge Vorgaben – auch für den Grenchenberg.
«Unser Grund- und Quellwasser in der Schweiz soll so sauber sein, dass es gar nicht aufbereitet werden muss oder nach einer einfachen Aufbereitung trinkbar ist», sagt Rainer Hug. Als Hydrogeologe im Amt für Umwelt des Kantons Solothurn ist er für alle Themen rund ums Grundwasser und die Wasserversorgung zuständig. «Ins Leitungsnetz darf nur Trinkwasser gelangen, das sämtlichen Vorschriften des Lebensmittelgesetzes entspricht.»
Wasserqualität dauernd überwacht
Das gilt natürlich auch fürs Grenchner Trinkwasser. Es stammt zum grössten Teil aus 22 Quellen im Grenchenberg – den Tunnelquellen. Dieses Quellwasser ist laut Rainer Hug von sehr guter Qualität: «Das liegt daran, dass das Wasser tief im Berg zusammenfliesst und lange zirkuliert, bevor es gefasst wird.» Vor allem im Winter und im Frühling liefern die Quellen in der Regel viel Wasser. Den restlichen Wasserbedarf deckt die SWG mit Grundwasser aus Fassungen in Kyburg, Obergerlafingen und Recherswil. Ob Quell- oder Grundwasser: Die SWG hält sich bei ihrer Arbeit strikt an das Lebensmittelgesetz und die Gewässerschutzverordnung. Sie überwacht dauernd die Wasserqualität der Grenchenberg-Quellen und der Grundwasserfassungen. Zusätzlich nehmen externe Fachpersonen regelmässig Wasserproben und führen einmal jährlich eine umfassende Betriebskontrolle in den Anlagen der Wasserversorgung durch.
Schutzzone für die Tunnelquellen
Eine besonders wichtige Massnahme für einwandfreies Trinkwasser sind Grundwasserschutzzonen über Grundwasser- und Quellgebieten. Für jede dieser Zonen legt ein Reglement fest, was erlaubt und was verboten ist. «Wir prüfen die Schutzzonen, bevor sie der Regierungsrat offiziell festlegt», erklärt Rainer Hug vom Amt für Umwelt. «Zudem benötigen Bauten und Anlagen in Schutzzonen eine spezielle Bewilligung des Kantons.» Seit 2005 ist auch die Schutzzone für die Grenchner Tunnelquellen amtlich ausgeschieden.
Die Einschränkungen bei Schutzzonen tangieren vor allem Landwirte, aber auch Betreiber von Strassen oder Grundeigentümer. «Es kommt vor, dass wir wegen der Schutzzonen bei Bauvorhaben Auflagen machen, die Mehrkosten verursachen», sagt Rainer Hug. «Dann hören wir oft das Argument, die Qualität unseres Trinkwassers sei doch einwandfrei. Aber gerade damit das so bleibt, dürfen wir keine Ausnahmen zulassen.»