Bei Stefanie Meister laufen alle Fäden für den Windpark auf dem Grenchenberg zusammen. Die Leiterin Projektentwicklung Windenergie der Considerate AG engagiert sich im Auftrag der SWG dafür, dass Grenchen bald erneuerbaren Strom vom Hausberg beziehen kann.
«In meinem Beruf etwas Bleibendes zu schaffen, ist mir wichtig. Darum gefällt mir die Arbeit als Projektleiterin für den Windpark der SWG auch nach zwölf Jahren noch. Wenn meine Aufgaben dereinst erledigt sind, stehen auf dem Grenchenberg mindestens vier Windenergieanlagen. Das motiviert mich. Ich bin überzeugt vom riesigen Potenzial der Windkraft. Sie ergänzt Solarenergie und Wasserkraft optimal, da zwei Drittel des Windstroms im Winter entsteht.
Der Grenchenberg eignet sich als Standort für Windenergieanlagen besonders gut. Denn hier herrschen überdurchschnittliche Windverhältnisse. Sicher: Die Windenergieanlagen werden von Weitem zu sehen sein. Doch sie können sich zu einem «Leuchtturm» von Grenchen entwickeln – und zu einem Symbol dafür, wie innovativ und wandlungsfähig die Stadt immer schon war. Die Grenchnerinnen und Grenchner werden sie anschauen und wissen: Unser Strom kommt direkt vom Hausberg.
In meinem Freundeskreis werde ich ab und zu gefragt, warum ich allen Hürden zum Trotz seit 2010 den gleichen Job mache. Doch der Eindruck täuscht. In dieser Zeit sind immer wieder neue Aufgaben hinzugekommen – planerische, technische, juristische und kommunikative. Das bedeutet auch Kontakte mit vielen verschiedenen Expertinnen und Experten. Es liegt an mir, sie an einen Tisch zu bringen, ihre Arbeiten zu koordinieren, Probleme gemeinsam zu lösen und den Windpark Schritt für Schritt zu verwirklichen.
Zugegeben: Dass dies so lange dauert, nagt manchmal auch an meinem Geduldsfaden. Wenn die Energiewende in der Schweiz gelingen soll, müssen wir beim Tempo ordentlich zulegen – nicht nur bei den Windparks. Das bedeutet keineswegs, Einsprachemöglichkeiten zu beseitigen. Aber wir sollten die Verfahren vereinfachen und beschleunigen. Denn die aktuelle Energiekrise mit rekordhohen Preisen und drohenden Versorgungsengpässen zeigt: Unser Land muss rasch unabhängiger von Energieimporten werden. Die Zukunft gehört den einheimischen und erneuerbaren Energien.»