Als Projektleiter Unternehmensentwicklung engagiert sich Andreas Saladin dafür, die Dekarbonisierungsstrategie der SWG voranzutreiben. Sein neustes Projekt: Aus Mist und Gülle von regionalen Bauernhöfen soll bald klimafreundliches Biogas entstehen.
«Wer mit Biogas heizt, schont das Klima. Deshalb engagiere ich mich dafür, dass wir bald noch mehr regionales Biogas produzieren können. Unsere Aufbereitungsanlage bei der ARA Regio Grenchen verfügt über die Kapazität dafür. Die Idee: Wir beziehen von Bauernbetrieben in einem Umkreis von etwa zehn Kilometern Mist und Gülle. Zuerst vergären wir dieses Substrat mithilfe unzähliger Bakterien zu Rohbiogas. Anschliessend bereiten wir das Gas so auf, dass wir es in unser Gasnetz einspeisen können.
In den letzten Monaten habe ich das Projekt rund 30 Bäuerinnen und Bauern vorgestellt. Bei den meisten stösst das Vorhaben auf offene Ohren. Denn einerseits wollen auch sie sich für das Klima engagieren. Indem sie sich am Projekt beteiligen, verbessern sie die CO2-Bilanz ihres Betriebs. Andererseits erhalten sie Mist und Gülle nach der Vergärung zurück – und zwar in hochwertigerer Form: Die Pflanzen nehmen die Nährstoffe nun noch besser auf. Somit ergibt sich eine Win-win-Situation.
Unsere Gespräche mit den Landwirten haben gezeigt: Wir können sogar mit mehr Mist und Gülle rechnen als erwartet. Das kommt uns zugute. Denn je stärker wir die Anlage für die Vergärung auslasten, desto besser funktioniert sie. Ähnlich wie eine Kuh immer genügend Gras und Heu zum Fressen braucht, benötigt die Vergärungsanlage dauernd Substrat, das die fleissigen Bakterien zersetzen können.
Zurzeit treiben wir die Planung der Vergärungsanlage voran. Ich bin überzeugt, dass der Zeitpunkt für eine solche Biogasproduktion in der Region gleich aus mehreren Gründen genau richtig ist: Erstens wird es durch die hohen Beschaffungspreise für Erdgas interessant, einheimisches Biogas herzustellen. Zweitens wollen wir die Abhängigkeit von ausländischem Erdgas reduzieren. Und drittens sollten wir bei der Dekarbonisierung endlich vorwärtsmachen. Wir freuen uns, dieses Projekt gemeinsam mit den regionalen Bauernbetrieben umzusetzen.»