Mit einem Nahwärmeverbund lässt sich effizient und klimafreundlich heizen. Deshalb entstehen an immer mehr Orten solche Verbünde. Auch in Grenchen: Für eine neue Überbauung realisiert die SWG ein sogenanntes Anergienetz.
Es ist kein Druckfehler – die SWG plant wirklich ein Anergienetz. Der Begriff Anergie steht beim Heizen vereinfacht gesagt für Energie mit niedriger Temperatur. Anergie allein liefert aber nicht genügend Wärme zum Heizen. Ein Anergienetz erfordert eine zweite Energiequelle.
Beim Projekt der SWG wird das Zusammenspiel wie folgt funktionieren: Das Anergienetz für die neue Grenchner Überbauung zwischen Oelirain und Wiesenstrasse bezieht seine Anergie aus dem Sickerwasser des BLS-Tunnels. Über das Anergienetz gelangt die Wärme zu den sechs Mehrparteienhäusern. In jedem davon befindet sich eine Wärmepumpe. Sie nutzt die Wärme aus dem Tunnelwasser und bringt sie mit Hilfe von Strom als zweiter Energiequelle auf die benötigte Temperatur zum Heizen. Auch das Warmwasser wird so erzeugt.
Die SWG liefert den künftigen Mieterinnen und Mietern der 132 Wohnungen Strom, Wärme und Wasser aus einer Hand. Dabei nutzt sie intelligente Multienergie-Zähler. Das sorgt für eine besonders faire Abrechnung: Nicht nur der Stromverbrauch, sondern auch der Verbrauch von Wärme und Wasser wird pro Wohnung ermittelt. Vor allem aber haben die Bewohnerinnen und Bewohner der neuen Häuser das gute Gefühl, mit lokaler, erneuerbarer Wärme zu heizen.