Den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Gut, dass in der Region Grenchen gleich mehrere nachhaltige Energiequellen zur Verfügung stehen. Ihr Potenzial ist riesig. Hier erhalten Sie einen Überblick.
Solarenergie
Potenzial in Grenchen:
Wie überall in der Schweiz ist auch in Grenchen das Potenzial für die Produktion von Solarstrom riesig. Um die Realisierung einer eigenen Photovoltaikanlage finanziell interessant zu machen, gewährt Ihnen der Bund eine Einmalvergütung im Umfang von rund 30% der Investitionskosten. Wie gut sich Ihr Hausdach und Ihre Fassade für eine Solaranlage eignen, zeigen Ihnen diese Onlinetools:
www.sonnendach.ch
www.sonnenfassade.ch
Wie sich die SWG dafür engagiert:
- Herkunftsnachweise: Durch die Herkunftsnachweise (HKN) erhält Ihr Solarstrom bildlich gesprochen eine Etikette, auf der seine Herkunft steht – die also seine umweltfreundliche Produktionsweise belegt. Die SWG kauft Ihnen die HKN ab. Bedingung dafür: Ihre Solaranlage darf höchstens eine Leistung von 100 kWp haben.
- Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV): Dabei bieten Sie den Solarstrom auch den übrigen Bewohnerinnen und Bewohnern Ihrer Liegenschaft oder von angrenzenden Gebäuden an. So erhöhen Sie den Eigenverbrauchsanteil und die Rentabilität. Die SWG berät und unterstützt Sie bei der Gründung eines ZEV.
- PV-Contracting: Sie können Ihre Dachfläche auch für eine Solaranlage zur Verfügung stellen, ohne selbst investieren zu müssen. Beim PV-Contracting finanziert, baut und betreibt die SWG die Anlage. Bedingung ist eine gut nutzbare Dachfläche von mindestens 200 m2. Als Gegenleistung erhalten Sie Solarstrom ab Ihrem Dach zu einem attraktiven Preis.
Windenergie
Potenzial in Grenchen:
Die Jurahöhen gehören in der Schweiz zu den Gebieten, wo der Wind am stärksten weht. Daher eignet sich auch der Grenchenberg ideal für einen Windpark. Windmessungen haben gezeigt: Die Windverhältnisse auf dem Grenchenberg sind im nationalen Vergleich überdurchschnittlich gut.
Wie sich die SWG dafür engagiert:
Bis 2025 will die SWG auf dem Grenchenberg einen Windpark mit einer erwarteten jährlichen Produktion von rund 30 GWh realisieren. Die produzierte Menge Strom entspricht rund zwei Dritteln des Bedarfs sämtlicher Grenchner Haushalte und Gewerbebetriebe. Vom Windpark profitieren alle. Er trägt dazu bei, dass der Anteil an einheimischer, erneuerbarer Energie in der Schweiz weiter steigt, und liefert wertvollen Winterstrom. Gleichzeitig stellt der Windpark ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Grenchen dar: Ein Grossteil des Auftragsvolumens für Planung, Bau und Unterhalt wird an regionale Firmen vergeben.
Erdwärme
Potenzial in Grenchen:
Der Untergrund von Grenchen speichert viel Wärme. Mithilfe von Erdwärmesonden und Wärmepumpen lässt sie sich zum Heizen nutzen.
Wie sich die SWG dafür engagiert:
Bei der Entwicklung von Wärmeverbünden sucht die SWG immer nach dem optimalen Energieträger. Je nach Ausgangslage setzt sie auch auf Erdwärme und realisiert eine Heizzentrale mit Wärmepumpen.
Umgebungswärme
Potenzial in Grenchen:
In Grenchen bestehen gleich mehrere Quellen von Umgebungswärme, die sich zum Heizen verwenden lassen. Dazu gehören etwa:
- Energie der Luft (nutzbar mithilfe von Luftwärmepumpen)
- Sickerwasser des Eisenbahntunnels
- Gereinigtes Abwasser der ARA Regio Grenchen
- Abwärme aus industriellen Prozessen
Wie sich die SWG dafür engagiert:
Die SWG nutzt die Umgebungswärme als Energiequelle für Wärmeverbünde. Zum Beispiel hat sie für die neue Grenchner Wohnüberbauung zwischen Oelirain und Wiesenstrasse ein Anergienetz realisiert, das seine Wärme aus Drainagewasser des Eisenbahntunnels bezieht. Für den neuen Campus Technik erstellt sie einen weiteren Wärmeverbund mit Wasser aus dem Dorfbach als Wärmequelle.
Wasserkraft
Potenzial in Grenchen:
Verglichen mit den übrigen erneuerbaren Energien ist das Potenzial der Wasserkraft in Grenchen geringer. Immerhin lässt sich das Tunnelwasser auch zur Stromproduktion nutzen: Es wird am Tunnelportal gefasst, über Druckleitungen zu einem privat betriebenen Kleinwasserkraftwerk geführt und dort turbiniert. Der produzierte Strom fliesst ins lokale Stromnetz der SWG.
Holz
Potenzial in Grenchen:
Die Wälder der Bürgergemeinde Grenchen sind ein riesiger natürlicher Energiespeicher. Das Holz der Bäume lässt sich einerseits als Stückholz für Cheminées und Kachelöfen verwenden, andererseits in Form von Holzschnitzeln für Heizzentralen und andere Anlagen zur Wärmeproduktion. So nutzt etwa die ARA Regio Grenchen Holzschnitzel zur Beheizung ihrer Faultürme, um Rohbiogas zu produzieren.
Wie sich die SWG dafür engagiert:
Bei der Entwicklung von Wärmeverbünden sucht die SWG immer nach dem optimalen Energieträger. Je nach Ausgangslage bezieht sie auch regionale Holzschnitzel in die Evaluation ein. Zum Beispiel plant sie, im Fernwärmeprojekt West (Quartier Lingeriz) Holzschnitzel zu nutzen.
Biogas
Potenzial in Grenchen:
In der Region Grenchen bestehen grosse Mengen natürlicher Abfallstoffe, die sich vergären und zu Biogas aufbereiten lassen. Dazu gehören vor allem der Klärschlamm der ARA Regio Grenchen sowie Mist und Gülle der regionalen Bauernbetriebe.
Wie sich die SWG dafür engagiert:
Seit 2019 betreibt die SWG bei der ARA Regio Grenchen eine Biogas-Aufbereitungsanlage und produziert eigenes Biogas. Die Anlage verfügt noch über freie Kapazitäten. Deshalb plant die SWG eine Vergärungsanlage für Mist und Gülle von regionalen Landwirten. Das so gewonnene Rohbiogas lässt sich anschliessend in der Aufbereitungsanlage zu Biogas mit Erdgas-Qualität aufbereiten und ins Gasnetz einspeisen. Ein Projekt mit mehreren Vorteilen: Erstens entsteht das Biogas zu planbaren Kosten. Zweitens sinkt die Abhängigkeit von ausländischem Erdgas. Und drittens treibt die SWG damit die Dekarbonisierung in der Region voran.