Hans Ryser war 16 Jahre lang Direktor der Gas- und Wasserversorgung Grenchen. Ein Zwischenfall ist ihm besonders in Erinnerung geblieben.
«Der Sommer 1976 war extrem heiss. Wochenlang blieb der Regen aus. Es war so trocken, dass schuhbreite Risse im Boden entstanden. An einem Mittwoch im August kam gegen 20 Uhr der pikettdienstleistende Anlagewart zu mir und sagte: ‹In der Selzacherwiti spritzt eine riesige Wasserfontäne gegen den Himmel.› Bei der Fernwasserleitung der Gruppenwasserversorgung vom Reservoir Lüterkofen nach Grenchen war an einem Eckpunkt ein Leck aufgetreten. Wegen des extrem trockenen Bodens hatte sich ein Widerlager verschoben und eine Steckmuffe der Rohrverbindung leicht geöffnet. Was nun? Die Tunnelquellen allein lieferten nicht mehr genügend Wasser. Damals brauchte auch die Uhrenindustrie für die Galvanik viel Wasser und war gefährdet. Daher forderten wir die Bevölkerung am nächsten Morgen über Radio zum Wassersparen auf. Doch nun sank der Wasserpegel in den Reservoirs rapide! Warum? Die Leute füllten ihre Badewannen und wuschen ihre Autos. Zur Not speisten wir über die Hydrantennetze Grenchen/Legnau Wasser von Lengnau in unser Netz. Mit einem Provisorium konnte die Leckstelle dank Tag- und Nachtarbeit überbrückt und die Versorgung bereits am Sonntag sichergestellt werden. Nun wurde die definitive Reparatur geplant und mit Kosten von über 100’000 Franken ausgeführt. Die Leitungen waren schon damals versichert, daher war der Grossteil des Schadens gedeckt. Doch schon im Herbst 1986 kam es oberhalb von Lüterkofen wegen eines Erdrutscheszu einem gleichen Schadenfall mit viel höheren Folgekosten. Deshalb wurde das Projekt ‹Sanierung Anlagen Gruppenwasserversorgung und Anlagen Grenchen mit Erneuerung der Fernsteuerung auf IT-Basis› geplant und bis 1996 für 23 Millionen Franken ausgeführt.»
Hans Ryser war von 1970 bis 1986 Direktor der Gas- und Wasserversorgung Grenchen und leitete danach das Sanierungsprojekt.