Als Leiter Technischer Dienst der Stiftung Alterssiedlung Grenchen hat Daniel Brunner eine klare Mission: Er sorgt im Hintergrund dafür, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Alterszentren wohlfühlen – etwa dank der richtigen Temperatur, angenehmem Licht und barrierefreien Räumen. Die SWG Poscht hat ihn bei seiner Arbeit begleitet, bei der sich vieles um Energie dreht.
«Hallo Felix», grüsst Daniel Brunner. Er steigt in den Lift, auf dessen Boden ein Kater sitzt. Felix steigt den ganzen Tag immer mal wieder in den Aufzug, um bequem in ein anderes Stockwerk zu gelangen. Insgesamt drei Katzen erfreuen hier im Alterszentrum am Weinberg die Bewohnenden und erhalten jede Menge Streicheleinheiten. Weil Tiere den älteren Menschen glückliche Momente schenken, gibt es im Therapiegarten auch Zwerghasen, und regelmässig besuchen Therapiehunde das Alterszentrum.
Im Parterre verlassen Kater Felix und Daniel Brunner den Lift. Der Leiter des technischen Dienstes wird schon erwartet: In der Eingangshalle sitzen wie so oft Erna Walter und Ida Güggi, zwei gepflegte Seniorinnen, die ganz offensichtlich bester Laune sind. Im Zimmer von Ida Güggi will Daniel Brunner eine Steckdose kontrollieren, die nicht richtig zu funktionieren scheint. Also geht’s auf in den zweiten Stock.
Damit alles funktioniert
Das Team von Daniel Brunner kümmert sich um alle Anliegen der älteren Menschen rund um die Infrastruktur. Die Mitarbeitenden helfen schon beim Einzug mit, platzieren die mitgebrachten Möbel am gewünschten Ort, montieren Bilder, installieren Lampen und sorgen dafür, dass das Telefon und der Fernseher funktionieren. Die Bewohnenden sollen sich in ihren eigenen vier Wänden so richtig wohlfühlen.
«Mir geht es gut hier», sagt Erna Walter. Der 95-Jährigen sieht man ihr Alter keineswegs an. Körperlich und geistig ist sie erstaunlich fit. «Das liegt auch an der Aktivierung», erklärt sie. «Wir können uns an einem abwechslungsreichen Programm beteiligen. Vor allem die Handarbeiten machen mir Spass.» Ida Güggi nickt zustimmend, während sie die Tür zu ihrem Zimmer öffnet. Daniel Brunner kontrolliert die defekte Steckdose mit einem Strommessgerät und macht sich eine Notiz, dass ein Mitarbeiter sie später reparieren soll.
«Herr Brunner, könnten Sie auch gleich noch bei mir vorbeischauen und mir eine Funktion am Fernseher erklären?», fragt Erna Walter. Kein Problem, solche Aufgaben gehören ebenfalls zum abwechslungsreichen Beruf des technischen Leiters. Er kennt alle Bewohnerinnen und Bewohner persönlich: «Es ist wichtig, dass die älteren Leute wissen, wer für die Technik zuständig ist.» Schon beim Frühstück nutzen die Ersten jeweils die Gelegenheit, ein Anliegen zu platzieren. Und auch die Frage von Erna Walter zu ihrem Fernseher ist rasch geklärt.
Räume zum Wohlfühlen
Nun folgt ein Rundgang durchs Haus. Die Infrastruktur in einem Alterszentrum hat spezielle Anforderungen zu erfüllen. Die Räume müssen barrierefrei sein, also rollstuhltauglich und ohne Stolperfallen. Für eine freundliche Atmosphäre hat das Alterszentrum die früheren dunklen Bodenbeläge durch helle ersetzt. Die Raumtemperatur ist für die älteren Menschen bewusst höher eingestellt als in einer Wohnung. Zudem achtet der technische Dienst darauf, dass nirgends Zugluft entsteht.
In jedem Zimmer befinden sich Lichtquellen mit verschiedenen Helligkeitsstufen, die etwa für die Nachtwache wichtig sind. «Mit dem richtigen Licht können wir viel zum Wohlbefinden der Bewohnenden beitragen», weiss Daniel Brunner, der eine Weiterbildung zum Feng-Shui Berater absolvierthat. «Wenn wir Lampen ersetzen, achten wir immer auf warmes, angenehmes Licht – und natürlich auf Strom sparende Leuchten.»
Den Energieverbrauch senken
Die Energieeffizienz zieht sich wie ein roter Faden durch den Alltag von Daniel Brunner. Aus gutem Grund: Einerseits engagiert sich die Stiftung Alterssiedlung Grenchen für eine nachhaltige Entwicklung. Andererseits entlastet ein tieferer Energieverbrauch das Budget. «Unsere zwei ähnlich grossen Alterszentren ermöglichen uns einen direkten Vergleich», sagt Daniel Brunner. «Interessanterweise ist der Energieverbrauch im Kastels geringer. Zusammen mit der SWG schauen wir nun, wie wir ihn auch hier am Weinberg weiter senken können.»
Verschiedene Sparmassnahmen wurden schon umgesetzt. Auf dem Rundgang zeigt Daniel Brunner ein paar davon. In der Wäscherei sind neue, Strom sparende Waschmaschinen im Einsatz, die oft mit niedrigen Temperaturen laufen. Die Kochherde funktionieren mit Induktion. 2015 ging die Wärmerückgewinnungsanlage in Betrieb, die aus Abwasser genügend Energie gewinnt, um das Warmwasser zu produzieren – eine innovative und wirtschaftliche Lösung. Als Nächstes weicht die alte Heizung im Sommer einer modernen, die wiederum Erdgas als Brennstoff nutzt. Zudem ist geplant, die Fenster des Alterszentrums am Weinberg schrittweise zu erneuern.
Apropos erneuern: Das Alterszentrum Kastels befindet sich derzeit im Umbau. Dort wird der Leiter Technischer Dienst gleich zu einer Sitzung erwartet. Denn bei einem solchen Projekt gibt es viel zu koordinieren und zu entscheiden. «Das mag ich an meinem Beruf: Ich kann mitgestalten», sagt Daniel Brunner zum Abschied, während er den Liftknopf drückt. Die Tür öffnet sich und im Aufzug wartet schon ein alter Bekannter – Kater Felix.